Donnerstag, Juli 27, 2006

Was nicht im Internet ist, existiert nicht mehr lange! Nachtrag

Es sind mittlerweile weit über zehn Jahre vergangen, seit dem ich in Zusammenarbeit mit Kai Heddergott, die erste Grafik zum Konvergenzmedium Computer erstellt habe. Damals war noch nicht abzusehen wie sehr die Computer oder sogar mobilen Telefone die Kommunikation tatsächlich verändern können - wir hatten nur eine Vision davon. Die Booms der Musik als komprimiertes Format (MP3) und Kurzmitteilungen über das Handy (SMS) oder sogar des mobilen Internetzugriffs waren noch nicht ausgebrochen und das Internet bzw. World Wide Web lag auch noch in der Badywiege. Konzepte zur Werbung im Web waren noch sehr rudimentär und man nahm an, dass der Nutzer im Internet diese auch nicht tolerieren würde.

Es hat sich einiges getan. Die Geschwindigkeit im Netz hat sich zunächst stark beschleunigt und kommt nun auf ein angemessenes Maß zurück. Und mittlerweile gehören die "Neuen Medien" zu unserem Medienalltag und mit ihnen das entsprechende Marketing von Produkten – und dies zunehmend weltweit.

Aus Diskussionen der letzten Wochen habe ich allerdings wieder den Eindruck gewonnen, dass diese Entwicklung der modernen Informationsbeschaffung an vielen "Entscheidern" vorüberzieht, ohne dass Konsequenzen daraus gezogen werden. Man bedient sich zwar der digitalen Bahnauskunft und informiert sich über das neue Dienstfahrzeug im Internet, es werden sogar Bücher und CDs bei Amazon oder Kleidung bei Otto geordert und in der täglichen Routine fallen Sätze wie "Können Sie das bitte mal im Internet für mich recherchieren.", aber die Relevanz dessen fließt scheinbar nicht in die Entscheidungen der eigenen Positionierung im WWW ein. Die tägliche Nutzung des Mediums wird selbst betrieben aber bei der Budgetierung von Kommunikationsmaßnahmen dennoch verleugnet.

Die Entscheidungen der potentiellen Kunden fallen dadurch häufig nicht erwartungsgemäß aus. Die Kunden kaufen lieber Produkte, zu denen sie Inhalte und passende Informationen gefunden haben.

Es müssen scheinbar noch mehr Studien zum Nutzerverhalten und der Nutzerschaft im Internet her. Reichen die Onlinestudien von Fittkau & Maaß, von ARD/ZDF, der GfK oder vieler internationaler Forschungseinrichtungen immer noch nicht aus, um hier endlich ein Umdenken zu schaffen? Das Land der Innovationen, Deutschland, hinkt hier an entscheidenden Entscheiderstellen den aktuellen Entwicklungen hinterher. Aufwachen!

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