Zu Beginn dieses Jahres habe ich hier im Kommunikation 2020 Blog ein Versprechen abgegeben. Es ging um den Abgleich der zehn Jahre alten Vision einer möglichen Medienrealität 2020 mit der tatsächlich existierenden Medienrealität im aktuellen Jahr, 2020. Dies habe ich getan ohne zu wissen, was in diesem Jahr auf die Welt mit einer globalen Pandemie zukommen wird. Einen weltweit aktiven Virus hatte ich in meiner Jahresplanungen seltsamerweise nicht vorgesehen.
Nach den ersten Posts zum Thema "Check der Medienrealität 2020" habe ich mich erstmal wieder in Beobachter-Position begeben. Mein neuer Plan für das Vorhaben der Falsifizierung oder Verifizierung der Thesen von 2010, der angepassten Geschichte unseres Studenten Lukas und der begleitenden Illustration war nun: abwarten bis zum Jahresende, wer weiß, was sich noch neben den Video-Konferenz-Angeboten schlagartig über die Schwelle der allgemeinen Etablierung erheben wird.
Nun ist das Ende dieses besonderen Jahres erreicht und ich will mein Versprechen einlösen. Wenn jetzt noch ein Anbieter mit einer sagenumwobenen AR-Brille oder einem umwerfenden persönlichen KI-Assistenten wie im Film "Her" um die Ecke kommt, werte ich das eher als Aufruf zu einem Artikel im Jahr 2021.
Zehn Jahre auf dem Weg in die Zukunft
Vor über zehn Jahren habe ich zusammen mit einem kleinen Team das Medienwolken Kategoriensystem entwickelt. Mit den Medienwolken 1960 – 2010 haben wir eine Diskussionsgrundlage veröffentlicht, die dabei helfen kann, Veränderungen im Bereich der Kommunikation und Mediennutzung über mehrere Jahrzehnte hinweg visuell wahrzunehmen.Zusätzlich haben wir eine Vision 2020 als einfaches Szenario für eine mögliche Medienrealität im Jahr 2020 entstehen lassen. Diese „Vision“ haben wir mit Geschäftspartnern und anderen Medienexperten diskutiert und ein Jahr später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für uns stand die Mediennutzung des Protagonisten "Lukas" stellvertretend für den möglichen Einsatz von etablierten, weiterentwickelten und neuartigen Medienformen. Dabei ging es insbesondere darum, realistische Hypothesen für einen jungen "Early Adopter" zu entwickeln und keine Science Fiction Fantasien.
Nun habe ich mir die damaligen Zukunftshypothesen vorgenommen und die beiden elementaren Teile, A. die Medienwolken-Illustration und B. das Zukunftsszenario, an die aktuelle Situation angepasst. Aus der ehemaligen Vision wurde nun eine Beschreibung der aktuellen Möglichkeiten – eine weitere Medienrealität, als Ergänzung zu denen schon vorliegenden von 1960 – 2010.
Illustration der Medienwolken 2020
Die Anpassungen in der Illustration korrespondieren mit dem Text zum Szenario, den Sie weiter unten finden werden. Bei den Optimierungen ist mir aufgefallen, dass nur drei Hypothesen aus dem Jahr 2010 gänzlich daneben lagen:- Die Bezeichnung der aktuellen Infrastruktur ist definitiv nicht "Digitales Rhizom", der eher von Philosophen genutzte Begriff musste in der Aktualisierung dem Begriff "Cloud" weichen.
- Bei der 2013 in die Illustration aufgenommenen "Displaykleidung" gibt es diese zwar als modische Experimente oder Promotion-Gags tatsächlich im Jahr 2020, sie ist aber im Alltag nicht wirklich relevant.
- Der dritte Punkt betrifft die Vermutung, dass vielleicht nur noch ein "Smart-Interface"-Setup an spezialisierten Wearables genutzt wird – z.B. die Kombination aus Tracking-Armbändern mit Biosensoren, InEar-Kopfhörern mit Sprachassistenten plus einer AR/VR-Datenbrille mit integrierter Kamera und Gestensteuerung. Dieses Setup ist 2020 so aber noch nicht vollständig verfügbar – vielleicht wird das in den kommenden Jahren zur Realität. Aktuell wird stattdessen aber weiterhin eine Vielzahl von verschiedenen Geräten für spezifische Zwecke genutzt.
Auch wenn der Nutzungsanteil von digitalen Medienformen weiterhin Jahr für Jahr in den verschiedenen Segmenten (Buch, Musik, Spiel etc.) zunimmt – insbesondere bei jüngeren Menschen – wurden 2020 auch weiterhin gedruckte Bücher, Schallplatten, klassische, haptische Spiele und andere analoge Medienformen genutzt. Lukas ist allerdings überwiegend "digital" geprägt.
Interessant ist allerdings die Zunahme an digitalen Kommunikationsgeräten. Obwohl jedes Notebook, Tablet und sogar ein Smartphone eine unendliche Vielfalt an digitalen Medienangeboten und Werkzeugen zugänglich macht, kommt kaum eine Person in den Industrieländern mit nur einem dieser Geräte aus. Häufig ist eine Vielzahl dieser Geräte im Einsatz. Allerdings werden diese zum Teil durch sehr spezifische Geräte mit besonderen Eigenschaften ergänzt (z.B. Smartphone + Smartwatch + Smartspeaker + VR-Brille).
Bei den "Technischen Kommunikationsmedien" ist mit dem "Sprachassistenten" nun auch ein rein virtuelles Werkzeug in diese Gruppe aufgenommen worden. Diese Assistenten sind genau genommen hoch spezialisierte Software-Services auf Grundlage einfacher "Künstlicher Intelligenz". Die Sprachassistenten, die Zugriff auf verschiedene Informations- und Assistenzdienste ermöglichen, werden zwar über andere Geräte (Smartspeaker, Smartphone, Tablets u.a.) verfügbar, deren Interface ist aber ausschließlich virtuell und die Assistenz-Technik läuft zum großen Teil über einen Cloud-basierten Service im Hintergrund ab.
Auf ein paar weitere Details in der Illustration werde ich im folgenden Szenario noch etwas nähere eingehen. Die Tatsache, der weiterhin verändernden Medienrealitäten und die Zunahme an Optionen sind im direkten Vergleich mit den Grafiken von 1980 und 2000 gut sichtbar. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich auch in den kommenden zehn Jahren fortsetzen.
Student Lukas im Jahr 2020 – eine Medienrealität
Das Szenario zu Mediennutzung
Die Medien-Sozialisation von Lukas
Zunächst gehören Lukas und seine Studienkollegen im Jahr 2020 zu den jungen Menschen, die sich nicht an eine Welt ohne Internet und digitale Medien erinnern können, da im Jahr ihrer Geburt (2000) schon die erste große Welle der Internet-Einführung vollbracht war. Auch wenn ein Jahr später die erste .com-Blase platzte – wovon der damals noch sehr kleine Lukas nichts mitbekommen hat –, war der Siegeszug des weltumspannenden, digitalen Netzwerks schon in vollem Gang. Lukas ist in einer Welt und Umgebung mit Mobiltelefonen, Computern, mobilem Internet, Notebooks, e-Book-Readern, Smartphones, digitalen Kameras, iPods, Tablets, SmartTV, Smartwatches, Smarthomes, Augmented und Virtual Reality, einfacher Künstlicher Intelligenz, Video-Streaming und vielen weiteren Technologien, die als Medien genutzt werden können, aufgewachsen. Nahezu jeder Erwachsene in seiner Erfahrungswelt nutzt eines oder mehrere dieser Geräte als wären sie schon immer da gewesen. Tatsächlich sind viele dieser Technologien aber erst seit wenigen Jahren ansatzweise ausgereift.Unser junger Student hat in seiner Jugend noch die Weiterentwicklung von diesen technischen Hilfsmitteln erlebt. Da er mit seinen Eltern oder Freunden aber nie eine Reise in eine ferne Region zu sehr ursprünglich lebenden Menschen gemacht hat, kennt er keine Welt ohne diese Technologien.
Weil er auch nicht zu den jungen Menschen gehört, die sich in ihrer Freizeit sehr für die Geschichte der Menschheit oder die Geschichte der Medienentwicklung interessiert haben, kann er die Entwicklung hin zu diesen (aus Sicht älterer Menschen) noch verhältnismäßig neuartigen Technologien nicht wirklich nachvollziehen. Er nutzt sie einfach für seine Freizeit- und Studienaktivitäten ohne sich großartig Gedanken über deren Entstehen und die Zusammenhänge zu machen. Er macht das so wie viele Menschen, die auf ähnliche Art einfach ihre Autos, Fahrräder, Busfahrkarten, Fernseher, Radios oder gedruckten Bücher und Tageszeitungen nutzen – diese Errungenschaften der modernen Menschheit gehören einfach zum Alltag und sind quasi Standard. Für die Entwicklungsgeschichten dieser Werkzeuge interessieren sich nur einige Menschen.
Aufwachsen mit bewegten Bildern
Während für Lukas Großvater die Beschäftigung mit der morgendlichen Tageszeitung über Jahrzehnte hinweg zu einem täglichen Ritual am Frühstückstisch gehört, ist es für Lukas eher typisch, dass er sich auf sein Smartphone verlässt, das ihm die persönlich wichtigen News aus aller Welt oder seinem sozialen Netzwerk per haptischen, auditiven oder visuellen Signal andeutet. Per Aktivierung bekommt Lukas diese News auch wahlweise auf jedem per WLAN verbundenen Bildschirm oder Lautsprecher in seiner Nähe angezeigt oder vorgelesen.Er kann einige Dokumentationen oder Simulationen auch als 360°-Erlebnis im YoutubeVR Kanal oder über andere VR-Applikationen über seine Virtual Reality Brille erleben. Das fühlt sich für Lukas manchmal so an, als stünde er tatsächlich physisch mitten im Geschehen.
Für Lukas ist das nur eine konsequente und völlig logische Weiterentwicklung von Technologien, die er schon seit seiner Kindheit kennt: Fernsehen, Video, Internet, virtuelle soziale Medien. Der weitaus größte Teil der Kommunikations-, Informations- und Entertainment-Medien, die er nutzt, basieren auf digitalen Daten und Web basierten Netzwerken.
Video-Telefonie und virtuelle Seminar-Teilnahmen
Ähnlich selbstverständlich verhält es sich mit der Entwicklung bei Gesprächen über größere Entfernungen. Video-Telefonie ist 2020 sprunghaft zu einer üblichen Kommunikationsform geworden. Durch die weltweite Corona Pandemie wurden die teilweise noch stiefkindlich behandelten Angebote für Video-Konferenzen nahezu von einem auf den anderen Tag milliardenfach genutzt. Lukas nutzt sie immer dann, wenn er seine Studienkollegen oder Freunde und Familie beim Gespräch auch sehen will oder es sinnvoll erscheint dies zu tun. Aber auch bei virtuellen Seminaren wird diese Technik eingesetzt, damit Studierende auch trotz Kontakteinschränkungen an den ersatzweise angebotenen virtuellen Vorlesungen und Seminaren teilnehmen können. Das geht auch, wenn sich Lukas weit ausserhalb seines Studienortes befindet. Nur eine gute Datenverbindung ist notwendig, damit das Videosignal auch anständig übertragen wird.Manche Personen in den Bildungseinrichtungen tun sich mit diesen Angeboten noch sehr schwer, da sie noch keine oder nur wenig Erfahrungen mit diesen modernen Kommunikationsmitteln gesammelt haben, obwohl die Technik schon seit weit über zehn Jahren existiert und in einigen Universitäten auch schon ähnlich lange im Einsatz sind. Die Erfahrungen müssen sowohl Studierende wie auch Lehrende jetzt per Trial-and-Error nachholen.
Infografiken und Videos
Ebenso wie die Videotelefonie werden 2020 auch vermehrt Videos und animierte, zum Teil interaktive Infografiken für die Bildung eingesetzt. Neben unendlich vielen privat produzierten Erklär-Videos bei Youtube gibt es viele (semi-)professionelle Web-Angebote, die Webinare zu den unterschiedlichsten Themen anbieten. Da die jungen Studenten überwiegend mit Fernsehen und Internet aufgewachsen sind, gehören diese Wissensvermittler wie Texte zum allgemeinen Lehrstoff.Lukas könnte sich eine Wissensvermittlung nur mit Texten überhaupt nicht vorstellen. Er ist der Meinung, dass man mit einem Erklär-Video oder einer virtuellen Simulation viel schneller lernt als mit einem Buch. Einige (klassische) Bücher hat er zwar als Nachschlagewerke immer auf seinem Tablet verfügbar, aber ganz durchgelesen hat er kaum eines davon. Durch die schnelle Stichwortsuche muss er nur noch einen passenden Begriff eingeben oder dem Sprachassistenten nennen und schon werden ihm die relevanten Stellen angezeigt. Ganz verzichten wird er auf die "Klassiker" trotzdem nicht. Aber er findet lesen in gedruckten Büchern eher lästig. Seine Welt ist ja schließlich mehrdimensional und sehr schnelllebig. Und außerdem kann er in virtuellen Texten viel besser Anmerkungen unterbringen, die er später auch wiederfindet.
24/7 Nutzung von Cloud basierten digitalen Diensten
Lukas informiert sich immer dann, wenn er eine Information braucht. Das macht er nahezu ausschließlich mit Hilfe eines seiner mobilen Breitband-Interfaces, die über einen sogenannten Cloud-Server miteinander verbunden sind und dadurch auch mit den verschiedenen Medienangeboten, sowie den sozialen Netzwerken.In der Cloud ist die Bereitstellung vieler Informationen vom Zugang zu den vorherrschenden "Social Network"- bzw. "Social Media"-Angeboten oder den von Streaming-Diensten angebotenen Services abhängig. Die Dienste kommen jedoch mit ihren vielfältigen Diensteanhängseln (z.B. Facebook, Instagram, Whatsapp, Oculus) quasi ohne ordnende Hierarchien aus und sind über viele verschiedene Zugangspunkte erreichbar. Lukas wählt sich häufig sogar einfach nur per Fingerabdruck- oder Gesichts-Scan über seine smarten Geräte bei den Cloud-Services ein.
"Fast-Food" Information
Ob die Einstellung unseres Studenten zur On-Demand-Wissenserweiterung so 100%-ig sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Allerdings ist Lukas in einer Welt aufgewachsen, die diese Einstellung gefördert hat. Er hat es nicht wirklich gelernt lange, komplexe Texte zu lesen und zu üben diese zu verstehen, mit anderen Informationen (aus anderen Themenbereichen) zu vergleichen und zu interpretieren. Ihm sind eher die kurzen Texte von Internetseiten bekannt – kurz und knapp aufbereitete Informationshäppchen, die den schnellen Informationshunger befriedigen aber nicht ganz "satt" machen. Eine Hintergrundrecherche fällt oft den vielen anderen Kommunikations-, Info- und Entertainment-Angeboten zum Opfer, die um Aufmerksamkeit buhlen.Die Kurzlebigkeit von vielen Informationen ist für Lukas ganz normal. Normal ist auch, dass er die gesehenen oder gelesenen Information kurze Zeit später häufig schon wieder vergessen hat und wieder nachschauen muss. Dies zu hinterfragen muss er noch lernen, wie viele seiner Altersgenossen. Da geht es ihm allerdings ebenso wie vielen Menschen vorangegangener Generationen, die ihre Wissenslücken mit Hilfe eines gedruckten Nachschlagewerks temporär geschlossen haben oder schließen.
Mangel an "echter" Medienkompetenz
Eine tiefgreifende Medienerziehung hat Lukas nie genossen. Dafür hatten seine Eltern und der Großteil seiner Lehrer selbst nicht die nötige Kompetenz mitgebracht. In den 2010er Jahren wurde das Thema Medienkompetenz zwar immer wieder heiß diskutiert, aber ein Schul-Pflichtfach neben Deutsch, Mathematik und Englisch ist es nie geworden. Daher hat Lukas leider auch nicht gelernt, Informationen, die er aufnimmt, ausreichend kritisch zu hinterfragen.Er kann zwar mit der Technik reibungslos umgehen, aber der kritische Umgang mit den Inhalten in Sozialen Medien – aber auch in etablierten Medien – ist deutlich schwieriger. Allein die Hintergrund-Recherche zur Verwendung von Nutzungsspuren und Nutzer-Medieninhalten in den neuen sozialen Netzwerken erfordern mehr als nur das Durchlesen der Datenschutzerklärung und der Geschäftsbedingungen der Anbieter – mal ganz davon abgesehen, das Lukas keine dieser Erklärungen jemals komplett durchgelesen hat – TL;DR*.
Lukas nutzt die modernen Hilfsmittel wie selbstverständlich. Ohne seine in den sozialen Netzwerken hinterlassenen Nutzerprofil-Spuren, seine Web-Feeds oder Podcast-Abos und die Algorithmen der Netzwerke, die seine persönlichen Interessensgebiete im Laufe der Zeit zu sortieren gelernt haben, müsste unser Student jeden Tag selbst entscheiden, welche der hunderttausenden von neuen Nachrichten er sich widmen soll. Durch die automatische Filterung bleibt im das erspart. Allerdings ist Lukas dadurch auch häufig in einer sogenannten Filterblase gefangen – ohne sich dieser Filterung permanent bewusst zu sein.
Zusammentreffen verschiedener Medien-Sozialisations-Generationen
Viele der Professoren im Jahr 2020 sind noch Schüler der "alten Medien Schule" und haben eine Bildung vor und während der Entstehung des Internets und der folgenden digitalen Medien erlebt. Sie haben dem entsprechend andere Ansprüche an Analysefähigkeiten, Allgemeinbildung, fachliches Grundwissen, Kreativität und Verknüpfungskompetenz als Lukas dies bisher gelernt hat. Ein 24/7-Nachschlage-Verhalten lassen sie nicht gelten. Die digitalen Hilfsmittel, mit denen Lukas aufgewachsen und umgeben ist, werden zwar intensiv für die Lehre genutzt, den Dozenten ist die Ausfallwahrscheinlichkeit dieser Mittel aber durchaus bewusst. Daher werden auch immer wieder klassische, analoge Medien für den fachlichen Kompetenzaufbau eingesetzt. Lukas hält das allerdings für überhaupt nicht zeitgemäß.Die Herausforderungen für alle Beteiligten an den Hochschulen, die durch die Corona-Pandemie entstehen, sind zum Teil auch der mangelnden Vorbereitung auf eine digitale Lehre bzw. digitales Lernen und Zusammenarbeiten zurückzuführen. Spätestens seit diesem Jahr wird deutlich, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lernbegleitern ist – auch was den gemeinsamen Aufbau von Fähigkeiten in Zeiten des "Digitalen Wandels" betrifft.
Die Vertreter der verschiedenen Medien-Sozialisations-Generationen können ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit verschiedenen Medientechnologien und den Herausforderungen unterschiedlicher Medieninhalte zusammenbringen und dadurch innovative Lösungen und nachhaltig nutzbare Kompetenzen entwickeln. Was an einigen Bildungseinrichtungen auch passiert.
Analog vs. digital
Die analoge Welt wird heutzutage zwar nahezu 1:1 in der digitalen Welt abgebildet und dort zum Teil sogar durch neue rein digitale, virtuelle Optionen erweitert (Stichworte: "Virtual Reality", "Augmented Reality"), das Leben ganz allgemein findet aber auch, trotz eingeschränkter Begegnungsmöglichkeiten im Corona-Jahr, weiterhin analog statt – und geht auch weiter, wenn der Strom mal ausfällt oder das Internet nicht verfügbar ist.-----
* Anmerkung für Menschen, die nicht alle Abkürzungen der digitalen Welt parat haben: TL;DR = „too long; didn't read“ bzw. „zu lang; nicht gelesen“ bzw. „Der Text war mir zu lang, den habe ich nicht gelesen“. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, gilt das offensichtlich nicht für Sie.
Die nächste Etappe in die Zukunft: 2030
Voraussichtlich werde ich ab 2021 mit den Aktualisierungen unserer Hypothesen für 2030 beginnen. Im Jahr 2013 hatte unser Team auf Anfrage eines Print-Magazins eine Vision 2030 rund um die Studentin Mia entwickelt. Ob diese Thesen noch realistisch sind, werde ich in den kommenden Monaten und Jahren neu beurteilen. Damals wurde von mir ein Paradigmenwechsel durch die Möglichkeiten neuartiger Technologien angekündigt.Wir haben auch die neuen "Medienrealität 2020" Illustrationen mit einem Creative Commons Copyright gekennzeichnet, um sie für interessierte Schüler, Studierende und Lehrende als Diskussionsgrundlage nutzbar zu machen. Für eine kommerzielle Nutzung halten alleine Christoph Steinhard und die projektwerft GbR das Copyright. Die aus der Studienarbeit gewonnenen Ergebnisse werden wir auch weiterhin in aktuelle und zukünftige Projekte einfließen lassen.
Eine kommerzielle Nutzung der Illustrationen und Szenarien oder Teile daraus erfordert immer die schriftliche Zustimmung der projektwerft. Dies gilt insbesondere für Geschäftspräsentationen, Workshops oder Vorträge zum Thema. Dadurch möchten wir u.a. eine Feedback-Schleife für zukünftige Optimierungen etablieren. Lizenzierungen sind auf Anfrage möglich.